Info-Seite: Thema Atomkraft In Deutschland und Europa

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Castor-Transport 2010: Die Chronologie

In Begleitung der umfangreichen Proteste machte sich der Castor-Transport auf den Weg zu seinem Ziel Gorleben.

Die wichtigsten Fakten in chronologischer Übersicht:

14.23 Uhr – Valognes in Nordfrankreich: Die elf Castor- Behälter gefüllt mit radioaktivem Atommüll  der Wiederaufarbeitungsanlage „La Hague“ begeben sich auf den Transportweg Richtung Gorleben.

16.08 Uhr – Caen: In der französischen Normandie wir der Transport-Zug erstmalig gestoppt. Es haben sich fünf Atomkraftgegner an das Gleis gekettet.

SAMSTAG, 6. NOVEMBER

09.46 Uhr – Splietau im Wendland: Der Fraktionschef der Linken, Gregor Gysi, beteiligt sich an einer Trecker-Demo.

12.14 Uhr – Bonn, CDU-Landesparteitag: Die Kanzlerin Angela Merkel spricht eine Warnung an die Atomkraftgegner aus. Die Castor-Transport-Strecke zu «entschottern» – d.h. Steine vom Gleisbett zu entfernen sei ein «Straftatbestand».

13.53 Uhr – Kehl in Baden-Württemberg: Der Castor-Transport erreicht erstmalig Deutschland. Kurz zuvor wurde noch die Route geändert, da in Berg (Rheinland-Pfalz) einige Demonstranten die Gleise besetzten.

14.29 Uhr – Dannenberg in Wendland: Atomkraftgegner berichten von über 50.000 Teilnehmern bei der zentralen Anti-Castor-Demonstration und Kundgebung. Die Polizei hingegen spricht von 25.000 Personen.

14.48 Uhr – Splietau: Erstmals kommt es zum Einsatz von Schlagstöcken, sowie auch Tränengas bei der Polizei. Einige Demonstranten versuchen eine Straße zu unterhöhlen, welche später von dem Transport passiert werden soll.

22.20 Uhr – Darmstadt in Hessen: Der Zug wird erneut zum Halt gezwungen. Zehn Demonstranten blockieren die Strecke. Polizisten müssen diese von den Gleisen tragen.

SONNTAG, 7. NOVEMBER

04.20 Uhr – Morschen (südlich von Kassel): Weiterer Zwangsstopp des Transportes. Von einer Brücke seilten sich zwei Aktivisten ab und hängen nun über den Gleisen.

07.30 Uhr – Göttingen: Mit guten acht Stunden Verspätung kommt der Zug in Niedersachsen an. In zwei Stunden werden in Lehrte bei Hannover die Lokomotive, sowie das Zugpersonal ausgetauscht.

10.00 Uhr – Hitzacker im Wendland: Es wird von ersten Ausschreitungen berichtet. Laut der Polizei versuchen bis zu 4000 Atomkraftgegner die Gleise zu unterhöhlen. Bei der Polizei werden nun Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer eingesetzt. Einige Demonstranten zünden ein Polizei-Räumfahrzeug an.

13.01 Uhr – Eschede (nördlich von Celle): Wieder haben sich Demonstranten an die Gleise gekettet, um den Castor-Zug erneut zu stoppen – mit Erfolg.

13.35 Uhr – Harlingen in Niedersachsen: In etwa 2000 Atomkraftgegner stürmen an der Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Dannenberg die Schienen. Es kommt zu Zusammenstößen mit der Polizei,  eine Frau rutscht tragisch unter eines der Polizeipferde und wird berichten zufolge schwer verletzt. Bauern im gesamten Wendland haben mit ihren Treckern die Straßen blockiert.

17.02 Uhr – Lüneburg: Es geht in die finale Etappe für den Der Castor-Transport. An dem Verlade-Bahnhof in Dannenberg sollen die Castoren noch heute Abend auf mehrere Lastwagen verladen werden, um anschließend auf der Straße in das Zwischenlager Gorleben weiterzufahren.

20.30 Uhr – Dahlenburg: Auf ungefähr halber Strecke zwischen Lüneburg und Dannenberg hält der Transport. Der deutschen Polizei-Gewerkschaft zufolge soll er pausieren, da den Polizisten die Kräfte ausgehen. Zusätzlich sind wieder einmal die Gleise wenige Kilometer entfernt blockiert.

MONTAG, 8. NOVEMBER

00.31 Uhr – Harlingen: Es sitzen in etwa 3500 Demonstranten auf den Gleisen. Die Polizei beginnt langsam mit der Räumung dieser Schienenblockade.

08.20 Uhr – Harlingen: Der fast zwölfstündige Zwangsstopp geht zu Ende und der Castor-Transport rollt wieder in Richtung Dannenberg.

09.30 Uhr – Dannenberg: Der Castor-Transport-Zug trifft mit großer Verspätung am Verlade-Bahnhof ein. Inzwischen sind es ganze 24 Stunden, die der Transport zu spät ist.

10.20 Uhr – Dannenberg: Die elf Behälter Atommüll werden auf Tieflader verladen.

3.00 Uhr – Gorleben: Laut Polizei haben sich mittlerweile 1500 Demonstranten vor dem Zwischenlager versammelt und es werden immer mehr.

14.30 Uhr – Gorleben: Bauern nutzen Schafe und Ziegen, um eine Straße am Ortseingang Gorlebens zu blockieren.

22.00 Uhr – Dannenberg: Der elfte Castor-Behälter ist verladen und der Transport steht jetzt zur Abfahrt bereit.

DIENSTAG, 9. NOVEMBER

03.18 Uhr – Gorleben: Die Polizei beginnt nun mit der kontrollierten Räumung der Demonstranten, welche sich vor dem Zwischenlager versammelt haben. Ebenso wird eine Beton-Pyramide geräumt,  an welche sich Bauern gekettet hatten.

06.20 Uhr – Dannenberg: Greenpeace verhinderte mit einer Lastwagen-Blockade als Bierlaster getarnt stundenlang die Abfahrt der Tieflader. Die Polizei ist mittlerweile jedoch gelungen die Umweltschützer aus der Verankerung zu befreien und die Kreuzung zu räumen.

07.45 Uhr – Gorleben: Die Blockade vor dem Atommüll-Zwischenlager in Gorleben ist aufgelöst.

08.35 Uhr – Dannenberg: Der Castor-Transport startet.

09.45 Uhr – Gorleben: Ohne weitere Zwischenfälle erreicht der Castor-Transport das atomare Zwischenlager.

09.52 Uhr – Gorleben: Die stabilen Tore des Atommüll-Zwischenlagers schließen sich langsam hinter dem letzten der elf mit Castor-Behältern beladenen Schwertransporter. Die Polizei ist erleichtert.

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